Unsere Fellows
Wir freuen uns regelmäßig über Fellows aus aller Welt in unseren Einrichtungen und bieten Ihnen hier alle Informationen zu den aktuellen, zukünftigen und vergangenen Fellowships.
Walter Hopp
Im Februar 2025 war Prof. Walter Hopp (Boston University) Gastwissenschaftler der Forschungsgruppe Wahrnehmung an der Universität Graz. Walter Hopp hat wichtige Beiträge auf dem Gebiet der Phänomenologie geleistet, insbesondere im Zusammenhang mit Themen der analytischen Philosophie. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen gehören Phenomenology: A Contemporary Introduction (2020, Routledge) und „Image Consciousness and the Horizonal Structure of Perception“ (2014, Midwest Studies in Philosophy). Er hielt einen Vortrag bei dem Workshop „Perceptual and Aesthetic Evidence. Reflections on Pictorial Representation in Philosophy and Art“, organisiert von Mitgliedern der Wahrnehmungsgruppe. In seinem Vortrag „Relationalism and Image Consciousness“ befasste sich Walter Hopp mit der Analyse der Bildwahrnehmung in der Phänomenologie.
Hopp zufolge vertritt Husserl die Auffassung, dass es drei objektive Komponenten des Bildbewusstseins gibt: das physische Bild, das Bildobjekt und das Bildsujet oder das, was ein Bild abbildet. Er behauptet auch, dass das Bildobjekt keine reale Entität ist. Das Bildobjekt ist sowohl vom physischen Bild als auch vom Sujet verschieden. Das Bildobjekt und das physische Bild haben außerdem unterschiedliche ursprüngliche Modi des Vorhandenseins. Das Sehen des Bildobjekts setzt voraus, dass wir eine illusorische Erfahrung des physischen Bildes machen. Andernfalls wären wir uns der Tiefe des Bildes nicht bewusst (Kurg 2014; Briscoe 2016). In seinem Vortrag setzte Hopp legte Walter Hopp daraufhin dar, inwiefern wir von einem Bildobjekt sprechen können, obwohl dieses doch (im Gegensatz zum physischen Bild) streng genommen gar nicht existiert.
Claudia Luchetti
Mein Fellowship am Schwerpunkt Wahrnehmung: Episteme, Ästhetik, Politik wurde durch mehrere Aktivitäten belebt: Die erste, die Teilnahme am Schwerpunkt-Plenum, das in der inspirierenden Atmosphäre des Museums der Wahrnehmung stattfand, ermöglichte es mir, mit Kolleginnen und Kollegen in Kontakt zu kommen, die in originellen Forschungsfeldern arbeiten.
Zweitens die Mitorganisation des ersten einer Reihe von Vorträgen zum Thema Perceiving Nature(s): Epistemic, Artistic and Political Practices as Contested Fields.
Drittens, die Präsentation, im Rahmen des Workshops Perceptual and Aesthetic Evidence: Reflections on Pictorial Representation in Philosophy and Art, eines Forschungskonzepts mit dem Titel Midway between Logical Evidence and Aesthetic Intuition: Some Reflections on Plato’s Psychology in Form eines Vortrags. Dieses Forschungskonzept, das Gegenstand weiterer Analysen sein wird, gab mir die Gelegenheit, die Existenz von zwei Formen der Evidenz bei Platon zu erkennen, einer diskursiv-demonstrativen und einer intuitiv-ästhetischen, was mich auch dazu veranlasste, über die Notwendigkeit nachzudenken, im Hinblick auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des SPB die Grenzen zwischen Philosophie, Kunst, Psychologie und Musiktheorie zu verwischen.